2011/06/07

Shopping in Seoul: Nord und Süd


Shopping in Seoul: Nord und Süd

Gepostet am 03.06.2011 von guest
Von Vicky Nguyen, Seoul
Nicht, dass ich Vergleiche mit der Teilung der gesamten Halbinsel Korea in Nord- und Süd-Korea heraufbeschwören will. Doch auch in Seoul lässt sich die Millionenstadt grob in zwei Teile teilen, nördlich und südlich des Hangang-Flusses, welcher quer durch die gesamte Stadt fließt. Die Unterschiede zwischen den beiden Stadthälften sind nicht außerordentlich evident, doch sie sind auf jeden Fall da!

Das U-Bahn-Netz gibt Aufschluss über den Aufbau der Stadt (via).
Der Nordteil Seouls war ehedem der trendigere und teurere der beiden Stadthälften. Doch in dem haltlosen Bestreben, dagegen auch den Süden Seouls attraktiv zu gestalten, ließen ambitionierte Modernisierungsprojekte dort unzählige moderne Wohnungskomplexe und schicke Einkaufsmeilen aus dem Boden sprießen. Mittlerweile ist eindeutig der Stadtteil Kangnam südlich des Hangang "the place to be". Moderne Wohngebäude, durchdachte Architekturen und ein ordentlicheres Stadtbild haben die Mietpreise in Kangnam ordentlich ansteigen lassen und sind daher vor allem mit feschen Cafés und Restaurants mit gesalzenen Preisen, Designerboutiquen, Luxusdepartment-Stores und den Stars und Sternchen der süd-koreanischen Film-, Fernseh- und Musikszene bevölkert.

Das Café Deux Cremes bittet um satte 9000 Won, umgerechnet ca. 6 Euro für seinen leckeren Matcha Latte.
Doch Kangnam bedeutet genauer gesagt, wie es der Name wörtlich übersetzt auch sagt, einfach "südlich des Flusses". Das heißt: Kangnam umfasst daher eher als Überbezeichnung einige kleinere Stadtviertel, in die sich Kangnam weiter unterteilen lässt. Trendallee Garosu-gil und ihre kleine Schwester Serosu-gil zum Beispiel sind wiederum nur ein kleiner Teil in Apgujeong, dem angesagtesten Szeneviertel der Reichen und Schönen Süd-Koreas. Genau dort in Apgujeong finden sich einige der luxuriösesten Shops und Gourmettempel in ganz Seoul. Größen wie Louis Vuitton und Fendi haben dort ihre Lager geschlagen, während "Select Shops" wie Daily Projects oder Boon The Shop sich den szenigeren Independent Designern widmen und Fashionkenner wie Motten ins Licht locken.

Trendboutiquen mit Szenelabels wechseln sich ab mit Luxustempeln der Extraklasse.
Einige wichtige Shoppingadressen sind hierbei definitiv Garosu-gil zwischen den Stationen Sinsa und Apgujeong, als auch die eindrucksvoll glamouröse Rodeo Street in Apgujeong, die von der U-Bahn-Station nur via Bus, Taxi oder einen fünfzehnminütigen Fußmarsch zu erreichen ist. Eine ebenfalls empfehlenswerte Shoppingdestination ist zudem die Coex-Mall, die direkt an die U-Bahn-Station Samseong angrenzt. Dort lässt's sich's notfalls auch den ganzen Tag verbringen, denn in der Coex-Mall gibt es nicht nur was zum Shoppen, sondern dank des integrierten Kinos und Aquariums auch was zum Gucken oder in der Spielhalle was zum Zocken.
Falls ihr nun denkt, in Kangnam geht es ausschließlich teuer, den kann ich an dieser Stelle beruhigen. Unter dem Express Bus Terminal findet sich die sogenannte Kangnam Underground Shopping Mall, die, wie der Name es schon vermuten lässt, sich unter der Erde eine ordentliche Länge nach erstreckt und mit Schnäppchen, Schnäppchen, Schnäppchen lockt. Wer um die falsche Zeit kommt, also ca. nach Feierabend, wie ich letztes Mal, der mache sich auf ein schönes Gedränge und Gewühle gefasst! Hier mischen auch ältere Tantchen am Shoppingtreiben mit, die an Durchsetzungsvermögen nicht zu unterschätzen sind.

Das wilde Treiben im Untergrund.
Wer sich weiterhin an die günstigeren Shoppingangebote in Seoul halten will, der gehe dennoch lieber auf die nördliche Seite des Hangang-Flusses. In meinen vorhergehenden Guides zu Myeongdong und Ewha habe ich es ja bereits angedeutet: Modische Fummel zu Schnäppchenpreisen locken Studenten, junge Frauen aus der Umgebung und Touristen gleichermaßen.

Dongdaemun
Wer denkt, es ginge nicht besser, liegt ganz falsch. In Dongdaemun reihen sich Shoppingmalls dicht nebeneinander und bieten auf bis zu sieben Stockwerken jeweils die aktuellsten Trendkleider der Saison zu günstigen Preisen an. Besonders beliebt unter den Shoppingmalls ist derzeit zu Recht Doota!, das zwar nicht unbedingt günstig ist, jedoch tolle Indie-Designer und -Labels anbietet, die sich wenigstens noch im erschwinglichen Preisbereich bewegen. Einige Meter weiter kommt man außerdem zum Großhandelsmarkt für Kleider und Stoffe, der Dongdaemun als weiteres ultimatives Shoppingparadies erhebt. Und das allerbeste an alledem? Alle Malls und der Markt in Dongdaemun sind bis fünf Uhr morgens geöffnet! Wen also spontan um ein Uhr in der Nacht die Shoppinglust packt, der kann ins Taxi steigen und in Dongdaemun beim im Vergleich zu tagsüber nicht minder lebendigen Nachtbummel sein Geld lassen und auch dort feine Schnäppchen ergattern.

Gut und günstig – Mode in Seoul.
Wem das zum Shoppen nicht reicht, der sei außerdem nach Hongdae gewiesen. Wer nördlich des Hangang-Flusses gut shoppen, essen oder ausgehen will, der kommt an dem Studentenviertel unweit der zwei anderen Studentenviertel Sinchon oder Ewha sowieso nicht vorbei. Doch da Hongdae schon eine weitere tolle Empfehlung für sich ist, gehe ich auf die Gegend um die namengebende Design-Universität Hongdae ein andermal näher ein.

Eine kleine Vorausschau auf Hongdae.
Bis dahin lässt sich jedenfalls zusammenfassen, das Seoul allein, aber auch nicht nur, angesichts der zahlreichen Shoppingmöglichkeiten eine wahnsinnig tolle Stadt ist. Ob günstig oder luxuriös, schlicht oder aufwändig und von höchster Qualität – in Seoul wird man immer fündig. Die verschiedenen Charaktereigenschaften eines jeden Stadtviertels lassen Seoul einfach nicht langweilig werden und selbst wenn man meint, die größten und bekanntesten unter ihnen erkundet zu haben, findet sich hinter jeder Straßenecke wieder etwas neues, aufregendes.

Quelle: Styleranking

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